Swiss Moto hat eine umfassende Analyse durchgeführt – erstmals unter breitem Einbezug sämtlicher relevanter Stakeholder aus dem Motocross-Rennsport. Dazu zählen Importeure, Ausrüster, Hersteller, Veranstalter, Medien, Piloten, Teams, Trainer, die Sportkommission, Sponsoren sowie Zuschauerinnen, Zuschauer und Fans. Ziel war es, ein breit abgestütztes, praxisnahes und zukunftsorientiertes Konzept zu erarbeiten, das den verschiedenen Interessen Rechnung trägt und gleichzeitig dem sportlichen Förderauftrag von Swiss Moto treu bleibt.
Ab der Saison 2026 gilt nun ein neues, einheitliches Klassensystem, das gezielt auf die Förderung von Talenten, eine klare nationale Struktur und die Stärkung des Breitensports ausgerichtet ist. Im Zentrum stehen eine sportliche Durchgängigkeit, Transparenz für alle Beteiligten sowie die Möglichkeit, sich entlang des FTEM-Modells von Swiss Olympic systematisch zu entwickeln – vom Nachwuchs über die nationalen Klassen bis zur internationalen Spitze.
Diese Neustrukturierung fügt sich nahtlos in den eingeschlagenen Weg der Professionalisierung des Verbandes ein. Nach der erfolgreichen Aufstufung auf Stufe 3 im Swiss Olympic Fördersystem ab 2025 setzt Swiss Moto alles daran, sich im Gleichzug mit den übrigen Spitzenverbänden der Schweiz zu positionieren und dem Motorsport ein neues, agiles und professionelles Gesicht zu verleihen.
Einheitliche Klassennamen – zurück zu klarer Struktur
Im Sinne eines «Back to the Roots»-Ansatzes wurden sämtliche Klassennamen überarbeitet und vereinheitlicht. Neu tragen alle Kategorien den Präfix «Swiss MX», ergänzt durch die jeweilige Klassenbezeichnung. So entsteht eine klar verständliche, durchgängige Struktur mit Wiedererkennungswert.
Das neue System umfasst insgesamt 13 nationale Rennklassen, unterteilt in:
4 Cup-Kategorien:
9 Schweizermeisterschafts-Kategorien:
Die Einteilung orientiert sich konsequent am FTEM-System (Foundation, Talent, Elite, Mastery) von Swiss Olympic und sorgt für eine sportlich fundierte, nachvollziehbare Entwicklungslogik.
Strukturierte Nachwuchsförderung mit Swiss Olympic Talent Cards
Junge Talente bis 18 Jahre (Selektionskriterien müssen erfüllt sein) werden durch Swiss Moto im Rahmen der Swiss Olympic Talent Card-Struktur gezielt gefördert. Diese bietet Zugang zu Förderleistungen in Bereichen wie Ausbildung, Training, Umfeld und Athletik. Mit der Anstellung eines professionellen Verbandstrainers, die in Kürze erfolgt, geht Swiss Moto einen weiteren entscheidenden Schritt in der sportlichen Leistungsentwicklung. Der Verbandstrainer wird künftig gemeinsam mit den Nationaltrainern die systematische Betreuung, Planung und Entwicklung junger Fahrerinnen und Fahrer sicherstellen. Dadurch wird eine spürbare Steigerung des sportlichen Niveaus erwartet – mit neuen Perspektiven für den nationalen und internationalen Erfolg.
Swiss MX2 Inter – Nachwuchsklasse mit internationalem Anspruch
Besondere Bedeutung kommt der Kategorie Swiss MX2 Inter zu, die ab 2026 als höchste Nachwuchsklasse des Landes positioniert wird. Um den internationalen Anforderungen gerecht zu werden, wird ein Alterslimit eingeführt: In den Jahren 2026 und 2027 gilt eine Übergangsregelung für die Piloten (maximal 25jährige sind zugelassen), ab 2028 sind nur noch Piloten bis 23 Jahre startberechtigt. Swiss Moto möchte mit der Swiss MX2 Inter ein echtes «Haifischbecken» für künftige Stars schaffen – leistungsstark, fokussiert und international anschlussfähig.
Verknüpfung mit Swiss Olympic Elite-Karten
Um dem schleichenden Leistungsabbau in den Top-Kategorien entgegenzuwirken, werden Inhaber einer Swiss Olympic Elite-, Bronze-, Silber- oder Gold Card künftig stärker eingebunden. Diese Athletinnen und Athleten müssen mit dem Swiss Moto Verbandstrainer einen verbindlichen Jahres-Karriereplan ausarbeiten.
Teilnahmen an nationalen Amateur- oder Regionalrennen, ausserhalb der offiziellen Schweizer Meisterschaft, sind für diese Spitzen-Athleten/innen künftig nur noch möglich, wenn zeitgleich keine höherklassigen Wettbewerbe (FIM/FIM Europe, ADAC, FMI, FFM) stattfinden. So wird gewährleistet, dass die leistungsstärksten Schweizer Fahrer in einem konstant fordernden sportlichen Umfeld bleiben – und damit die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Kontext gewahrt bleibt.
Verbindliche Klasseneinteilung und neue Aufstiegsregelung ab 2026
Mit der Einführung der neuen Struktur ab 2026 greift Swiss Moto ein bewährtes Prinzip aus den 1980er- und 1990er-Jahren wieder auf: verbindliche Klasseneinteilungen sowie sogenannte Aufstiegsregelungen.
Ab der Kategorie Swiss MX Junior 85ccm gelten feste Aufstiegsregelungen für die bestplatzierten Fahrerinnen und Fahrer. Diese Massnahme zielt darauf ab, die nächsthöheren Klassen sportlich zu stärken, von den besten Nachwuchstalenten profitieren zu lassen und das sportliche Niveau durchgängig anzuheben. Gleichzeitig wird damit verhindert, dass Piloten über Jahre in tieferen Kategorien verbleiben und so das Wachstumspotenzial der gesamten Struktur hemmen – sogenanntes «Klassenkleben» wird konsequent unterbunden.
Zudem ist es ab 2026 nicht mehr möglich, die eigene Klasse frei zu wählen. Die Zuteilung erfolgt neu durch die Sportkommission in enger Zusammenarbeit mit dem neuen Berufstrainer, der die sportliche Eignung und Entwicklungsperspektive der Piloten individuell mitbeurteilt. Diese Rückkehr zu einem sportlich gesteuerten System soll für mehr Transparenz, Gerechtigkeit und sportlichen Fokus sorgen.
Piloten aus anderen Verbänden oder Nationen, die an Veranstaltungen von Swiss Moto teilnehmen möchten, müssen künftig ihre Anfrage zur Klassenzuteilung direkt an die Sportkommission richten. Damit wird sichergestellt, dass die Einordnung leistungs- und entwicklungsgerecht erfolgt und mit den nationalen Förderprinzipien im Einklang steht.
Fazit: Swiss Moo – Starke Strukturen, höchste Standards
Mit der neuen Klassenstruktur 2026, der konsequenten Ausrichtung entlang des FTEM-Fördersystems und der engen Anbindung an das Swiss Olympic Leistungssportmodell positioniert sich Swiss Moto als moderner und professionell geführter Verband, der sich auf Augenhöhe mit den führenden nationalen Sportverbänden bewegt.
Die erarbeiteten Massnahmen stellen sicher, dass der Motorradrennsport in der Schweiz – vom jüngsten Nachwuchs bis zur internationalen Spitze – nachhaltig, strukturiert und leistungsorientiert gefördert wird.
Swiss Moto erfüllt damit höchste sportliche, organisatorische und ethische Standards, wie sie für Spitzenverbände unter dem Dach von Swiss Olympic gelten, und gibt dem Motorsport in der Schweiz ein zeitgemässes, starkes und zukunftsgerichtetes Profil.