Am Wochenende vom 2. und 3. August fand auf dem Gelände des Waffenplatzes Bure das alljährliche Enduro du Jura statt. Diese Veranstaltung ist ein wichtiger Termin im Schweizer Endurosport und wird seit 2009 von Hubert Zeller organisiert und durchgeführt. Er sorgt dafür, dass auf dem Gelände und in der näheren Umgebung spannende Rennen stattfinden, die sowohl bei den Fahrern als auch bei den Zuschauern sehr beliebt sind. In den vergangenen Jahren wechselte die Veranstaltung zwischen verschiedenen Formaten: Mal wurde ein Schweizermeisterschaftslauf ausgetragen, mal ein Mehrstunden-Enduro, um den Fahrern unterschiedliche Herausforderungen zu bieten.
Hubert Zeller, der als Organisationschef fungiert, führt die Events mit viel Engagement und Leidenschaft durch. Dabei wird er von einem Team aus Helfern unterstützt, die dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft. Die Veranstaltung ist in der Schweiz einzigartig, weil sie in dieser Form und mit dieser Vielfalt an Strecken und Tests kaum anderswo zu finden ist.
Die Strecke der Überführungsetappe wurde auch dieses Jahr bewusst so gewählt, dass auch Gelegenheits-Endurofahrer/innen der vier lizenfreien Kategorien ins Ziel kommen konnten. Dafür waren die Piloten der sechs Lizenzkategorien auf der Überführungsetappe wenig gefordert. Die eigentlichen Highlights waren der Cross-Test und der Enduro-Test, die in jeder Runde einmal befahren wurden. Der Enduro-Test führte über schnelle Abschnitte auf Schotter, Wiese und betonierter Panzerpiste. Die wechselnden Bodenverhältnisse und die schlammigen, rutschigen Bedingungen machten die Strecke anspruchsvoll.
Der Cross-Test auf einem abgeernteten Getreidefeld sorgte für zusätzliche Spannung, zumal in der Nacht vor der Veranstaltung starker Regen gefallen war. Auch am Samstag gab es immer wieder Regenschauer, wodurch der Boden komplett durchnässt und schwer wurde – eine echte Herausforderung für die Fahrer. Am Sonntag besserte sich das Wetter deutlich, und die Bedingungen auf dem Cross-Test verbesserten sich mit jeder Runde.
Die Tageswertungen bekamen durch den eingeladenen Sherco-Werksfahrer Bradley Cox zusätzliche Spannung. Der aus Südafrika stammende Sohn von Dakar-Legende Alfie Cox hatte aber am Samstag gegen die besten Inter-Fahrer aus der Schweiz nichts zu melden und wurde Vierter. Auf dem Podium zuoberst war Jonathan Rossé (Yamaha), gefolgt von Maxime Stoll (Beta) und Luc Hunziker (Beta).
Am Sonntag war wieder Rossé der Schnellste, gefolgt von Cox auf Platz 2 und Hunziker auf Platz 3. Jonathan Rossé holte mit diesen Doppelsiegen vorzeitig seinen gesamthaft 13. Titel – dies mit der Maximalpunktzahl von 8 Siegen in 8 Rennen.
Auch in der Juniorenkategorie gab es eine herausragende Leistung: Sebastian von Burg gewann alle acht Rennen der Saison und wurde somit vorzeitig Schweizermeister. In der Kategorie der Senioren wurde Hubert Zeller ebenfalls vorzeitig zum Schweizermeister gekürt, was seine langjährige Erfahrung und sein Engagement im Endurosport unterstreicht. Ebenfalls vorzeitig den Titel sichern konnte sich Stéphane Pitussi in der Kategorie der Veteranen – eine starke Leistung, die seine konstante Saisonleistung widerspiegelt.
Insgesamt war das Enduro du Jura wieder ein großartiges Event, das sowohl sportlich als auch atmosphärisch viel zu bieten hatte. Es zeigte einmal mehr, wie spannend und vielfältig der Endurosport in der Schweizermeisterschaft ist und wie wichtig die Arbeit von Hubert Zeller für die Szene ist.
Text: Christoph Berger
Fotocredits: Denis Burgerey